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Die "einfachen" Interface-Einstellungen
Das Interface eines Programms ist ganz allgemein die Schnittstelle, über die der Anwender mit dem Programm kommuniziert. Diese Schnittstelle kann bei den meisten Programmen, so auch beim VLC Media Player, der Anwender in beschränktem Umfang seinen Vorstellungen und Wünschen anpassen.
Die wichtigsten oder auch häufig verwendete Einstellmöglichkeiten für das Interface wurden in einer eigenen Sicht des Einstellungsdialoges zusammengefasst. Hier ein Bild davon:
Wir können eine Unterteilung in folgende fünf Untergruppen erkennen:
- Sprache
- Look and Feel
- Instanzen
- Privatsphäre/Netzwerkinteraktion
- Wiedergabeliste
Beschreibung der Optionen:
1. Sprache
Einzige Einstell-Option dieser Untergruppe ist die Menüsprache - siehe Anm. (2).
Die Bezeichnung "Menüsprache" ist allerdings nicht ganz korrekt. Gemeint ist die Sprache für das komplette Interface, was auch im Quick-Info so angezeigt wird.
Man kann sich in der Auswahlliste zu dieser Option entweder für eine der angebotenen Sprachen oder die Option "Automatisch" entscheiden. In letzterem Fall setzt VLC die Systemsprache als Menüsprache.
2. Look and Feel zu deutsch könnte man sagen: "Aussehen und Handhabung"
Diese Untergruppe unterscheidet zwischen den zwei grundsätzlich verschiedenen Einstellungen
- Nativen Style benutzen (man könnte auch sagen, "den Standardstil benutzen") - siehe Anm. (1)
- Benutzerdefinierten Skin verwenden - siehe Anm. (1)
Entscheidet sich der Anwender für die Option Nativen Style benutzen, stehen ihm folgende Optionen zur Auswahl:
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Steuerung im Vollbildmodus anzeigen - siehe Anm.(3)
Damit wird festgelegt, ob im Vollbildmodus eine Steuerung (Wiedgabe- Pause- und Halt-Taster) angezeigt werden soll.
Unter Einstellungen - Alle - Interface - Hauptinterfaces - Qt kann die Transparenz der Vollbildsteuerung eingestellt werden.
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Starte mit minimaler Ansicht (ohne Menüs)- siehe Anm.(3)
Über diese Option erreicht man, dass VLC ohne Menüs, also ohne Hauptmenü und Steuerung, gestartet wird.
Benötigt man nach einem solchen Start doch die ausgeblendeten Menüs, kann man diese über die Kurztaste Strg+H oder per Kontextmenü (erreichbar durch Klick mit rechter Maustaste außerhalb des Bereiches der Wiedergabeliste), Option Ansicht - Minimale Ansicht wieder einblenden.
Mit der Kurztaste H kann wieder in die Minimale Ansicht gewechselt werden.
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Wiedergabe pausieren, wenn minimiert - siehe Anm.(3)
Ist diese Option aktiviert, wird die Wiedergabe (Video oder Audio) pausiert, wenn das Fenster mit dem Interface minimiert wird. Die Wiedergabe wird auch dann unterbrochen, wenn das Video in einem eigenen Fenster angezeigt wird. Sie wird jedoch nicht unterbrochen, wenn nur das Fenster mit dem Video minimiert wird.
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Video in Interface integrieren - siehe Anm. (5)
Wenn diese Option aktiviert ist, werden Videos im Fenster mit dem Interface wiedergegeben. Die Größe eines Videos ist von der Größe des Interface-Fensters abhängig. Dieses wird beim Start von VLC in der zuletzt verwendeten Größe gezeigt. Die Größe des Videos und damit auch die des Interface-Fensters kann über die Kurztasten Alt+1,2,3 oder 4 nicht geändert werden.
Eine eventuell vorgenommene Festlegung der Videogröße über die Optionen Einstellungen - Alle - Video - Videobreite / Videohöhe wird ignoriert.
Ist diese Option nicht aktiviert, werden Videos in einem eigenen Fenster wiedergegeben.
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Interface an Videogröße anpassen - siehe Anm. (3)
Diese Option steht nur zur Verfügung, wenn vorstehend beschriebene Option "Video in Interface integrieren" aktiviert ist und bewirkt, dass die Größe des Interface-Fensters an die Videogröße angepasst wird.
Ist über die Optionen Einstellungen - Alle - Video - Videobreite / Videohöhe eine Größe festgelegt, wird das Video auch in dieser Größe angezeigt, ansonsten so groß, wie es der jeweilige Monitor erlaubt. In jedem Fall wird das Interface-Fenster an die Größe des Videos angepasst.
Die Größe des Videos und damit auch die des Interface-Fensters kann über die Kurztasten Alt+1,2,3 oder 4 verändert werden.
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Systray-Icon anzeigen - siehe Anm.(3)
Wird diese Option aktiviert, platziert VLC unter Windows im Benachrichtigungsbereich der Taskleiste, das ist der Bereich zwischen der Liste geöffneter Programme und des Uhr, ein Icon (Verkehrskegel), über das die Steuerung einfacher Aktionen erlaubt. Bei anderen Betriebssystemen gilt dies entsprechend.
Durch einfaches Anklicken dieses Icons kann das Interface-Fenster minimiert werden, ohne dass es noch zusätzlich in der Taskleiste angezeigt wird. Ein weiterer Klick auf dieses Icon zeigt dann das Interface-Fenster wieder an.
Wird dieses Icon mit der rechten Maustaste angeklickt, öffnet sich ein Kontextmenü, mit einer Reihe einfacher Steuerungs-Optionen (Minimieren, Wiedergabe, Stopp, Vorheriges, Nächstes, Geschwindigkeit, Lautstärke, Medien öffnen und Beenden).
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Systray-Popup wenn minimiert - siehe Anm. (3)
Diese Option steht nur zur Verfügung, wenn die vorstehend beschriebene Option "Systray-Icon anzeigen" ebenfalls aktiviert ist. Ist VLC minimiert oder ausgeblendet und das wiedergegebene Objekt wechselt, bewirkt sie, sofern die entsprechenden Informationen vorhanden sind, die Anzeige eines Benachrichtigungs-Popups mit dem Interpreten und dem Titelnamen.
Entscheidet sich der Anwender für die Option Benutzerdefinierten Skin verwenden, kann er eine Skin-Datei auswählen. Darüber hinaus kann er über einen direkten Link die VLC-Skin Seite besuchen, um von dort Skins herunter zu laden.
Da in fast allen Skin-Ansichten die Menüauswahl doch erheblich eingeschränkt ist, sollte man sich vor der Verwendung eines Skin von der Konfigurations-Datei "vlcrc" eine Sicherungskopie machen, da es sonst sein kann, dass man nur noch schwer in die Standard-Ansicht zurück kommt.
3. Instanzen
In diese Untergruppe stehen nur die folgenden beiden Option zur Verfügung:
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Nur eine Instanz erlauben - Twoflower: siehe Anm. (4) - Rincewind: siehe Anm. (1)
Wenn diese Option nicht aktiviert ist, kann der VLC Media Player mehrfach aufgerufen werden. Bei jedem Aufruf wird eine neue Instanz gestartet, die in einem eigenen Fenster unabhängig von anderen Instanzen agieren kann.
Wird diese Option jedoch aktiviert und ist der VLC Media Player bereits in einer Instanz gestartet, wird keine weitere Instanz mehr aufgerufen.
Was dies in der praktischen Anwendung bedeutet, soll an zwei Beispiele aufgezeigt werden.
Beispiel 1: Ist nur eine Instanz erlaubt, wird bei jedem Doppelklick auf eine Media-Datei diese in die Wiedergabeliste der laufenden Instanz eingereiht. Anschließend kann die Wiedergabeliste mit der getroffenen Zusammenstellung gespeichert werden.
Beispiel 2: Mit zwei Instanzen kann eine Instanz einen Stream aufnehmen und in eine Datei speichern. Eine zweite Instanz kann die von der ersten Instanz "gespeiste" Datei wiedergeben. Damit lässt sich eine zeitversetzte Wiedergabe eines Streams, während er aufgenommen wird, ermöglichen.
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Dateien im 1-Instanz-Modus an die Wiedergabeliste anhängen - siehe Anm. (4)
Die Bezeichnung dieser Option ist nicht glücklich gewählt, denn im 1-Instanz-Modus werden Media-Dateien, unabhängig wie man vorgeht (Doppelklick auf eine solche Datei oder Laden der Datei über die Menüoption) immer an die Wiedergabeliste angehängt.
Der Unterschied besteht lediglich darin, dass bei einer Aktivierung dieser Option eine laufende Wiedergabe nicht unterbrochen wird. Ist diese Option nicht aktiviert, wird beim Laden einer weiteren Media-Datei eine laufende Wiedergabe abgebrochen und die neu geladene Datei wiedergegeben.
4. Privatsphäre/Netzwerkinteraktion
Einzelheiten zu dieser Untergruppe werden auch im Kapitel 4.6.1 des deutschen Benutzerhandbuches beschrieben. Es stehen hier folgende fünf Optionen zur Verfügung:
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Albumcover Downloadrichtlinie - siehe Anm. (6)
Hier kann über eine Auswahlliste festgelegt werden, wie der VLC Player mit dem Internet für den Download von Albumcovers Verbindung aufnehmen darf. Zur Auswahl stehen die drei Optionen Nur manuell herunterladen, Beim Abspielen des Titels und Sobald ein neuer Titel hinzugefügt wird.
Die hier getroffene Einstellung wirkt sich allerdings nicht nur, wie es die Formulierung vielleicht suggeriert, ausschließlich auf den Download von Albumcovers aus. Nur wenn diese Option auf Beim Abspielen des Titels oder Sobald ein neuer Titel hinzugefügt wird eingestellt ist und in einem Verzeichnis mit den Dateien eines Albums eine Datei "cover.jpg" mit dem Coverbild liegt, wird zum Beispiel dieses Bild als Cover angezeigt.
Ab der Version Weatherwax (2.2.x) hat sich hier etwas geändert. An Stelle der Auswahl aus den vorstehend genannten drei Optionen gibt es nur noch die Option Netzwerkzugriff auf die Metadaten erlauben, die in der Voreinstellung aktiviert ist. Im Gegensatz zu den Vorgängerversionen wirkt sich die Einstellung für die Option Netzwerkzugriff auf die Metadaten erlauben nicht auf den Zugriff von Metadaten auf dem Wiedergabegerät aus.
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Update-Benachrichtigung aktivieren - siehe Anm. (2)
Über diese Option wird festgelegt, ob der VLC Player über einen Internetzugriff das Vorliegen eines Programm-Updates prüfen darf.
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Update-Überprüfungsintervall - siehe Anm. (2)
Hier kann das Intervall, wie oft überprüft werden soll, festgelegt werden.
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Letzte Wiedergabeobjekte speichern - siehe Anm. (2)
Über diese Option wird festgelegt, ob der VLC Player die jeweils zuletzt wiedergegebenen Objekte (Bilder, Videos oder Audios) in einer internen Liste speichern soll. Aus dieser Liste können über die Menüauswahl Medien - Zuletzt geöffnete Medien öffnen diese wieder geladen werden.
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Filter für zuletzt im Player gespielten Einträge - siehe Anm. (2)
Diese Option erlaubt, einen oder mehrere ausschließende Filter für die zuletzt gespielten Einträge anzulegen. Ein solcher Filter besteht aus dem jeweiligen Dateityp. Mehrere solcher Filter werden durch den senkrechten Strich getrennt. Zum Beispiel würde man mit "mp3|ogg|wav" verhindern, dass die gängigsten Audio-Dateien in die Liste aufgenommen werden.
5. Wiedergabeliste
In dieser letzten Untergruppe finden sich noch die folgenden drei Optionen:
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Wiedergabelistenbaum anzeigen - siehe Anm. (6)
Über diese Option kann festgelegt werden, ob Objekte, welche sich nicht im selben Ort befinden, strukturiert, ähnlich wie im Windows Explorer, oder unstrukturiert angezeigt werden sollen.
Bei einer strukturierten Anzeige kann der Inhalt von Unterordnern ausgeblendet werden.
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Pause beim letzten Frame eines Videos - siehe Anm. (6)
Wird diese Option selektiert, wird bei jedem wiederzugebendem Objekt, also auch bei Audios, am Ende des Objekts die Wiedergabe angehalten, also nicht das jeweils nächste Objekt wiedergegeben. Die Wiedergabe des nächsten Objektes erreicht man zum Beispiel durch einen Klick auf die Schaltfläche "Nachfolgendes Stück ..." rechts der Stop-Taste.
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Datei-Endungs-Zuordnung - siehe Anm. (1)
Bei einem Klick auf die zugehörige Schaltfläche dieser Option, beschriftet mit "Zuordnungen einrichten", öffnet sich (zumindest unter Windows) ein Dialogfenster der Systemsteuerung, in dem alle Dateitypen aufgeführt sind, die vom VLC Player wiedergegeben werden können.
Die bereits bei der Installation dem VLC Player zugeordneten Typen sind selektiert. Noch nicht zugeordnete Typen können hier zugeordnet werden.
Der umgekehrte Weg funktioniert nicht. Man kann also keine zugeordneten Typen der Zuordnung entziehen.
Anmerkungen:
(1) ausschließlich unter Einfach im Abschnitt Interface zu finden
(2) auch unter Alle im Abschnitt Interface zu finden
(3) auch unter Alle im Abschnitt Interface - Hauptinterface - Qt zu finden
(4) auch unter Alle im Abschnitt Erweitert zu finden
(5) auch unter Alle im Abschnitt Video zu finden
(6) auch unter Alle im Abschnitt Wiedergabeliste zu finden
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