TV-Empfang für DVB-T/T2 (DVB-S)

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    Teil 1


    Wie empfängt man terristische TV-Sender (DVB-T/T2)?




    Voraussetzungen


    a) Eine für DVB-T/T2 geeignete TV-Karte oder ein USB-Empfänger mit angeschlossener Antenne und installierten Treibern. Die vom Hardwarehersteller mitgelieferte Software muss nicht installiert werden.

    Der VLC-Player übernimmt diese Aufgabe, idealerweise mit einer Wiedergabeliste.


    b) Sendefrequenzen der terrestrisch verbreiteten Programme, optional mit den zugehörigen Service-ID's. Ein automatischer Sendersuchlauf ist im VLC-Player nicht integriert!


    Abbildung 1: Kanalraster DVB-T/T2




    Empfang von DVB-T/T2


    Menü / Medien / Aufnahmegerät öffnen ... / Aufnahmemdous [TV - digital ] mit dem Übertragungssystem (•) DVB-T auswählen.

    Die Auswahl des Übertragungssystems (•) DVB-T funktioniert auch mit DVB-T2 Programmen im VLC-Player!

    Siehe Bildschirmausdruck "VLC3010-DVBT2-Aufnahmegerät.PNG"


    Unter Optionen / Transponder/Multiplex-Frequenz die terrestrische Frequenz in ... kHz eingeben.

    Beispiel: 514000 kHz = 514 MHz (Kanal 26)

    Siehe Punkt b) Voraussetzungen


    Die DVB-T/T2 Wiedergabe erfolgt nach drücken der Schaltfläche [Wiedergabe] und der Programmauswahl im Menü / Wiedergabe / Programm / ...

    Auf einer Frequenz können im DVB-T/T2 Multiplex (MUX) mehrere Programme übertragen werden. Siehe Bildschirmausdruck "VLC3010-DVBT2-Wiedergabe.PNG".





    Hinweise für DVB-T/T2


    Sender-Tabellen für Deutschland

    - https://www.ukwtv.de/cms/deutschland-tv.html


    Kanalraster (Kanal und Frequenz)

    - http://www.dehnmedia.de/?page=allg&subpage=kanalraster


    Hinweise zum Empfang von DVB-T/T2

    - https://www.test.de/FAQ-DVB-T2…ennenfernsehen-4915725-0/


    "Freenet": Frequenzen und Kanäle

    - https://files.freenet.tv/docum…ueller_Sendersuchlauf.pdf


    "SimpliTV" Senderliste Antenne:

    - https://www.simplitv.at/antenne/downloads


    In der Schweiz wurde DVB-T im Juni 2019 eingestellt.

    - https://www.broadcast.ch/de/ne…chaltung-am-03-juni-2019/




    Auswahl eines TV-Programms über die "Service ID" (SID)


    Nach erfolgreicher TV-Wiedergabe im VLC-Player findet man im Menü / Werkzeuge / Codec-Informationen in rechteckigen Klammern [...] die "Service-ID" zu den im Multiplex verbreiteten Programmen. Siehe Bildschirmausdruck "VLC3010-DVBT2-Codec-SID.PNG".


    Beispiel: Programm "QVC2 HD [Programm 16970]": Service-ID = 16970

    In einer DVB-T/T2 Wiedergabeliste (*.m3u) verwendet man für die Auswahl der Programme die Service-ID mit der Angabe :program=16970.



    Erstellen einer *.m3u-Wiedergabeliste


    Im "Notepad"-Editor unter Windows erstellt man sich die *.m3u-Wiedergabeliste über das Menü / Datei / Speichern unter... Alle Dateien (*.*).

    An erster Stelle steht #EXTM3U, gefolgt von den Einträgen der Programme (je drei Textzeilen mit Programm-Namen, Service-ID, Frequenz und Bandbreite).

    Beispiel für das Programm "QVC2 HD"

    Code
    #EXTINF:1,QVC2 HD
    #EXTVLCOPT:program=16970
    dvbt://frequency=514000:bandwidth=8


    Beispiel der manuell erstellten *.m3u-Wiedergabeliste anhand des obigen Bildschirmausdrucks "VLC3010-DVBT2-Codec-SID.PNG".





    Teil 2


    Wie legt man eine Senderliste als xml-Datei an?



    Am besten, die vorher erstellte *.m3u-Wiedergabeliste im VLC-Player öffnen über Menü / Medien / Datei öffnen ...


    Sind wir damit fertig, speichern wir unsere Wiedergabeliste mit den einzelnen Sendern über Menü / Medien / Wiedergabeliste in Datei speichern... als "XSPF-Wiedergabeliste (*.xspf)" ab. Man sollte darauf achten, wo man die Wiedergabeliste speichert, nicht dass man sie abgespeichert hat, aber nicht mehr findet.


    Nach dieser Vorarbeit haben wir jetzt eine *.xspt-Wiedergabeliste mit TV-Sendern. Die Liste sollte etwa so aussehen und kann in einem Texteditor bearbeitet werden:

    Wir erkennen, dass für jeden Sender ein eigener <track>...</track>-Abschnitt mit einer Reihe von Auszeichnungen vorhanden ist. Auszeichnungen haben eine Benennung und markieren Anfang und Ende eines bestimmten Abschnittes. Sie stehen in spitzen Klammern. Den schließenden Auszeichnungen ist ein Schrägstrich vorangestellt.


    In jedem track-Abschnitt sehen wir unter einigen anderen folgende Auszeichnungen:

    • <title> Hier steht der Name des Senders.
    • <location> Mit ihr wird die ungekürzte Frequenz des Senders übergeben.
    • <vlc:id> Das ist eine fortlaufende ID-Nummer.
    • <vlc:option> Im Eintrag "program=" ist Service ID des Programmes eingetragen.

    Es könnte sein, dass auch eine Auszeichnung <duration> vorhanden ist. Mit dieser wird dem VLC die Länge des wiederzugebenden Stückes mitgeteilt. Bei Audio- und Videodateien ist diese Länge konstant, bei TV-Sendungen jedoch nicht. Diese Auszeichnung kann gelöscht werden.




    Manuelles bearbeiten der *.xspf-Wiedergabeliste


    Mit markieren des letzten track-Abschnitts und kopieren in die Zwischenablage, kann jeweils ein neuer track-Abschnitt eingefügt werden, der für jeden Sender einen neuen Eintrag in die Wiedergabeliste bedeutet.

    Der neue track-Abschnitt wird editiert wie die vorangehenden Auszeichnungen, also mit der Frequenz, den Sendernamen, die ID (jeweils um 1 größer) und die Service-ID.


    Nach den track-Abschnitten für die Sender und dem Ende der </trackList> folgt noch ein extension-Abschnitt mit den Eintragungen <vlc:item tid="0" /> und <vlc:item tid="1" />.

    Die hier in Anführungszeichen angegebenen Nummern korrespondieren mit den ID-Nummern in den Sender-Abschnitten. Es muss hier also für jeden Sender ein solcher Eintrag stehen.

    Dazu kopieren wir den letzten solchen Eintrag in die Zwischenablage und fügen ihn von dort so oft wieder ein, dass für jeden Sender ein eigener Eintrag vorhanden ist. Zuletzt müssen wir noch die fortlaufende Nummerierung vornehmen. Danach können wir die Wiedergabeliste speichern.


    Wenn wir jetzt durch einen Doppelklick auf unsere TV-Sender-Wiedergabeliste den VLC starten, wird die Liste geladen und wir sollten alle in ihr eingetragenen Sender wiedergeben können.




    Teil 3



    Weiterführende Hinweise (DVB-S)



    Vorstehende Beschreibung bezieht sich nur auf DVB-T Sender, kann jedoch analog auch für den Empfang von DVB-S Sender verwendet werden. Für DVB-S müsste ein Listeneintrag etwa so aussehen:


    Code
    <track>
       <title>ProSieben</title> 
       <location>dvb-s://frequency=12544000,voltage=18,srate=22000000</location> 
       <extension application="http://www.videolan.org/vlc/playlist/0">
          <vlc:id>4</vlc:id> 
          <vlc:option>program=17501</vlc:option> 
       </extension>
    </track>

    Mit der Auszeichnung <location> wird im Gegensatz zu DVB-T Sendern nicht nur die ungekürzte Frequenz des Senders, sondern auch die Symbolrate (SRate) und die Polarisation (Voltage - vertikal 13 Volt, horizontal 18 Volt) übergeben. Für DVB-S2 (hochauflösend) muss auch noch die Modulation angegeben werden.



    Wie man eine Video aufnehmen und zeitversetzt wiedergeben kann, ist hier beschrieben.


    Wie man eine Video zeitprogrammiert aufzeichnen kann, ist hier beschrieben.




    • Official Post

    Als Ergänzung zu der Beschreibung für den DVB-T/T2 Empfang unter dem Betriebssystem "Microsoft Windows 7" hier eine Ansicht bzw. einen Bildschirmausdruck für den EPG (elektronischen Programmführer) aus einer DVB-T/T2 Wiedergabeliste mit dem VLC-Player (Version 2.2.6).




    Die DVB-T Wiedergabeliste (*.xspf) habe ich als Desktopverknüpfung gespeichert. Über das Menü / Werkzeuge / Program Guide öffnet der VLC-Player ein neues Fenster für den EPG (vgl. "DVB-EPG.jpg"). In der Version 2.2.8 wurde der Menüeintrag "Program Guide" mit "Fernsehen" ersetzt.

    Die EPG-Daten werden beim Aufruf des TV-Programmes automatisch aus dem DVB-Transportstrom nach einigen Sekunden geladen, soweit es EPG-Daten enthält. Man kann Schritt für Schritt so eine EPG-Übersicht erstellen.


    In der Version 3.0.10 lautet der Menüeintrag "Fernsehprogramm (EPG)". Hier werden nur für das aktuell wiedergegebene Programm die EPG-Daten erfasst.


    Nachteil: die EPG-Daten lassen sich nicht separat speichern und gehen nach schließen des VLC-Players verloren.
    Vorteil: man erhält eine Programmübersicht und kann vorab die Beschreibung der Sendung durch Auswahl lesen

    • Official Post

    Der Sendernetzbetreiber Media Broadcast hat im Mai 2016 die digital terrestrische Verbreitung von "DVB-T2 HD" mit einem Test-Multiplex aus öffentlich-rechtlichen und privaten HDTV-Programmen in einigen Regionen von Deutschland gestartet. Die privaten Fernsehprogramme sind verschlüsselt.


    Die DVB-T2 Testaustrahlung wurde am 29. März 2017 eingestellt und durch den regulären DVB-T2 Betrieb in einigen Regionen von Deutschland ersetzt. Durch den Wechsel ergeben sich für die Sender auch andere Frequenzen.

    In der Nacht vom 07.11.2017 auf den 08.11.2017 wurde in den Regionen Freiberg, Dresden, Koblenz, Kassel und Rügen/Ostseeküste der ältere DVB-T Standard ebenso auf DVB-T2 umgestellt.


    Im Anhang ist eine aktuelle DVB-T/T2-Wiedergabeliste der digital terrestrisch und unverschlüsselt verbreiteten Fernsehprogramme für die Region Halle / Leipzig und zum Teil auch Jena. Die Wiedergabeliste mit den identischen Programmen ist im *.m3u- und *.xspf-Format (mit verlinkten Senderlogos aus dem Internet) verfügbar. Nach dem Herunterladen bitte die Dateiendung *.txt entfernen.


    Für jede andere DVB-T2 Region müssen die Frequenzen in den Wiedergabelisten für die TV-Programme angepasst werden (Beispiele für TV-Kanal und Frequenz: http://www.vdr-wiki.de/wiki/index.php/Kanal_DVB-T oder https://de.wikipedia.org/wiki/DVB-T2_HD).




    Allgemeine Hinweise zu DVB-T2


    Ein DVB-T2 Empfänger ist abwärtkompatibel, kann also DVB-T Programme mit MPEG-2 und MPEG-4 / H.264 wiedergeben.


    Beim Kauf der DVB-T2 Empfänger sollte man in Deutschland darauf achten, dass der Videocodec H.265 unterstützt wird, da im Ausland, z.B. in Österreich, der DVB-T2 Standard mit dem Videocodec MPEG-4 / H.264 ausgestrahlt wird. Dadurch können DVB-T2 Empfänger für Österreich den neueren, in Deutschland verwendeten Videocodec H.265 nicht unterstützen.