Streaming im Heimnetz

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    Wie kann im Heimnetz gestreamt werden?


    Diese Beschreibung geht davon aus, dass ein Computer im Heimnetz als Sender (Server) fungiert und ein oder mehrere andere zum Heimnetz gehörende Empfänger (Clients) die Möglichkeit haben sollen, vom Server gesendete Videoübertragungen zu empfangen.


    Für die Beschreibung des Streamens im Heimnetz habe ich mich für der Streaming-Methode RTP / MPEG Transport Stream entschieden. Im nächsten Beitrag zu diesem Thema wird jedoch auch noch auf andere Streaming-Methoden eingegangen.


    Als Quelle wird hier von einer Datei ausgegangen. Grundsätzlich könnte statt dessen auch ein Medium, eine MRL aus einem Netzwerk oder ein Aufnahmegerät verwendet werden.



    Einstellung des VLC für den Server:

    • Über Menü - Medien - Stream... den Dialog "Medien öffnen" aufrufen.


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    • Im Register "Datei" über die Schaltfläche "Hinzufügen" die zu streamende Videodatei hinzufügen und über die Schaltfläche "Stream" zum Dialog "Streamausgabe" wechseln.


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    • In diesem Dialog, der hier wegen seiner Einfachheit nicht gezeigt ist, wird die ausgewählte Datei als Quelle angezeigt. Man kann sofort über die Schaltfläche "Nächstes" zur Zieleinstellung wechseln.
    • Hier öffnet man im Bereich "Ziele" durch einen Klick auf die Schaltfläche rechts von dem Label "Neues Ziel" eine unter dieser Sachaltfläche "versteckte" Auswahlliste und selektiert durch einen Klick die Option "RTP / MPEG Transport Stream".


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    • Als nächstes muss dieses Ziel definiert werden. Dazu auf die Schaltfläche "Hinzufügen" klicken.


      Zuvor muss man sich allerdings noch entscheiden, ob das Video auch auf dem Server-Rechner wiedergegeben werden soll. Wenn ja, dann muss vor dem Hinzufügen des Zieles die Option "Lokal wiedergeben" selektiert werden. Die Wiedergabe läuft damit allerdings mit den anderen Rechnern nicht synchron, sondern eilt einige Sekunden voraus.


      Wenn die Wiedergabe auch auf dem Server-Rechner mit den Clients synchron laufen soll, darf die die Option "Lokal wiedergeben" nicht selektiert werden. Statt dessen startet man eine zweite Instanz des VLC und behandelt diese wie unten für die Client-Rechner beschrieben ist.

    • Es öffnet sich das Unterregister "RTP/TS" mit zwei, seit Version 2.1.x mit drei Eingabefeldern. Im ersten für die Adresse trägt man nun eine IP-Adresse ein, auf die jedes Gerät im Heimnetzt "horcht". Dafür sind alle Adressen von 224.0.0.0 bis 239.255.255.255 vorgesehen. Man nennt diese Adressen Mualticast-Adressen, Wählen wir die erste, also "224.0.0.0".
      Im zweiten Eingabefeld ist als Basis-Port der Wert "5004" vorgegeben, den man übernimmt.
      Im dritten kann man dem Stream einen Namen zuweisen. Damit verbunden ist eine sogenannte SAP-Ankündigung, welche Clients die Verbindungsaufnahme über diesen Namen ermöglicht.


      Will man den Stream gezielt an ein bestimmtes Gerät senden, kann man auch eine Unicast-Adresse verwenden, die IP-Adresse des Zielgerätes, zum Beispiel rtp://192.168.100 und ebenfalls den Basis-Port 5004.


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    • Jetzt haben wir eigentlich alle Einstellungen vorgenommen, um das Video, so wie es ist, zu streamen und könnten über die Schaltfläche "Stream" sofort die Wiedergabe ins Netz starten. Allerdings dürfte die Option "Transkodierung aktivieren" nicht selektiert sein.


      Wenn das Video jedoch in irgend einer Weise umgeformt werden soll, sind im nächsten Schritt die Umkodierungsoptionen "Transkodierung aktivieren" und "Profil" festzulegen. Die Transkodierung aktiviert man durch Setzen eines Häkchens. Das Profil wählt man aus der Auswahlliste aus oder definiert sich ein eigenes Profil. In den meisten Fällen ist die Option "Video - H.264 + MP3 (TS)" eine gute Wahl.


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      Hinweis: Um eine zufriedenstellende Übertragung für hoch auflösende Videos zu erreichen, sollte für sie die Skalierung herabgesetzt werden. Dazu für das Profil über das erste Icon rechts der Profilliste in den Bearbeitungsmodus wechseln und im Register "Videocodec" für "Skalieren" einen Wert kleiner 1 einstellen. Mit dem Wert "0,5" würde das Video zum Beispiel auf die halbe Größe skaliert und die zu übertragenden Daten waren auf ein Viertel reduziert.


      Auch über die anderen Register des Formular-Dialoges können diverse Einstellungen vorgenommen werden. Über die Schaltfläche "Speichern" kommen wir wieder zum Dialog "Streamausgabe" zurück.


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    • Hier haben wir nichts mehr zu erledigen und wechseln über die Schaltfläche "Nächstes" zum nächsten und letzten Dialog:


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      In diesem Dialog wird der generierte String für dieStream-Ausgabe gezeigt, die noch modifiziert werden könnte. Dieser String könnte auch sehr gut für einen Kommandozeilenstring kopiert und verwendet werden.

    • Um auf den Clients das Video von Anfang an zu sehen, muss man jetzt erst auf ihnen alle Vorbereitungen für den Empfang treffen. Danach kann das Streaming über die Schaltfläche "Stream" (siehe das vor-vorstehende Bilde) gestartet werden.



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    Einstellungen für den Client


    • Über Menü - Medien - Netzwerkstream öffnen... ruft man den Dialog "Medien öffnen" auf.
    • Hier trägt man die Netzwerkadresse einschließlich dem Port wie folgt ein: "rtp://224.0.0.0:5004" und verlässt diesen Dialog über die Schaltfläche "Wiedergabe".


      Wird der Stream mit einer Unicast-Adresse gesendet, muss für das Empfangsgerät dessen eigene IP-Adresse und der Port in dieser Form eingeben: "rtp://192.168.100.55:5004" eingegeben werden.


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    Damit ist der Client empfangsbereit und es sollte kurze Zeit nachdem auf dem Server das Streaming gestartet wird (Verbindungsaufbau), das Video angezeigt werden.


    Wer sich öfters einen Client für den Empfang einrichten muss, kann sich dies, jedenfalls unter Windows, sehr vereinfachen. Man legt sich dafür auf dem Desktop eine Kopie des Icons an, über welches man den VLC aufruft und fügt im Eigenschaften-Dialog unter den Einstellungen dem Ziel, also zum Beispiel "C:\Program Files (x86)\VideoLAN\VLC\vlc.exe", nur die Netzwerkadresse für den Empfang des Streams, also " rtp://224.0.0.0:5004", hinzu. Der Eintrag für das Ziel muss dann so aussehen:


    "C:\Program Files (x86)\VideoLAN\VLC\vlc.exe" rtp://224.0.0.0:5004


    Danach genügt ein Doppelklick auf dieses Icon, um den VLC mit dieser Netzwerkadresse zu öffnen.




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    Andere Streaming-Methoden


    Für die Erläuterung anderer Streaming-Methoden als der im vorstehenden Teil beschriebenen Methode RTP / MPEG Transport Stream werden nur die grundsätzlichen Abweichungen gegenüber dieser Methode herausgestellt und zwar unter a) für den Server und unter b) für die Clients. Unter c) wird auf sonstige Unterschiede hingewiesen.


    1. HTTP


    a) Server:
    Für das Streaming-Ziel wird HTTP eingestellt und hinzugefügt. Als Port ist hier 8080 voreingestellt. Für den Pfad muss nichts eingetragen werden.


    b) Client:
    Als Netzwerkadresse wird http://xxx.xxx.xxx.xxx:8080 eingetragen. Für den "geixten" Adressteil (xxx.xxx.xxx.xxx) ist die IP-Adresse des Server-Geräts einzutragen. Die vollständige Adresse könnte damit zum Beispiel so aussehen: http://192.168.1.25:8080


    c) Unterschiede:
    Wenn der Client gestartet wird, bevor der Server "auf Sendung" ist und die Übertragung begonnen hat, tritt ein Fehler auf. Man kann die Fehlermeldung wegklicken und nach einer kurzen Weile den in der Wiedergabeliste angezeigten Stream über die Play-Taste neu starten.



    2. UDP


    a) Server:
    Für das Streaming-Ziel wird UDP (legacy) eingestellt und hinzugefügt. Als Port ist hier 1234 voreingestellt. Für den Pfad muss die IP-Adresse des Zieles (Rechner oder sonstiges Gerät) eingetragen werden. Der Stream muss als TS-Container verkapselt werden.


    b) Client:
    Als Netzwerkadresse wird udp://@:1234 eingetragen.


    c) Unterschiede:
    keine



    3. RTSP


    Die RTSP-Methode wurde im eigenen Thema Streaming ins Heimnetz per RTSP behandelt.